
In luftiger Höhe

»Der Klettersteig darf nicht unterschätzt werden und beginnt gleich mit einer der schwersten Stellen in der Wand.«
Georg Rupprechter, Bergfex



nen Teile erklärt werden. Anfangs wartet sogleich eine Stelle mit der Schwierigkeit D, bevor es dann wieder leichter wird. Wir legen unsere Gurte an, befestigen die Klettersteigsets und setzen die Helme auf. Ein Klettersteigset besteht aus zwei Bandschlingen, an deren Ende zwei Karabiner befestigt sind. Ein Karabiner muss immer am Drahtseil eingehängt sein, während man den anderen in das nächste Seilstück über dem Eisenstift einhängt. So ist man in der Wand immer mit zumindest einem Ende gesichert.
Beim Hochgehen darf man natürlich neben dem Fels auch das Drahtseil oder Eisenstufen verwenden, um nach oben zu kommen. So ziehe ich mich die ersten Meter hoch. Viele Tritte sind nicht im Fels, kein Wunder bei der Schwierigkeit zu Beginn, doch nach der ersten Querung kann ich erstmal durchschauen und den Blick ins Tal genießen. Nach einem weiteren Anstieg kommt nun die Abzweigung, wo sich die Kletterer zwischen dem linken, sportlichen Steig und dem rechten entscheiden müssen. Beim Blick in das Dach fällt die Entscheidung leicht. Rechts, alles andere wäre purer Leichtsinn.
So kämpfen wir uns die Platten nach rechts hoch. Immer wieder helfen mir
Eisenstufen beim Hochklettern. Aber dennoch, die Arme sind bald weich wie Butter. Oder besser gesagt hart. Die Muskeln sind verkrampft und die Kraft lässt nach.
Gott sei Dank wird der Steig zum Ende hin leichter und wir hanteln uns über Grasbänke und Wege Richtung Ausstieg. Nach knapp zwei Stunden haben wir es geschafft, wir stehen am Ende des Klettersteigs und blicken in die Tiefe. Etwas Stolz kommt in mir hoch, mein erster Klettersteig! Aber noch sind wir nicht am Ende, der Abstieg führt über der Wand zum Forstweg, der uns wieder sicher nach unten bringt. Alternativ könnten wir auch wieder über den Steig nach unten klettern, was jedoch bei viel Verkehr in der Wand nicht zu raten ist. Jetzt stehe ich wieder unten am Parkplatz und blicke noch einmal zurück zur Wand. »Georg was machst du morgen?«, frage ich.

